slave to the rhythm
Hermann Heisig
2018
Im Kontext der Lebensreformbewegung begründete der Schweizer Komponist und Musikpädagoge Émile Jaques-Dalcroze zu Beginn
des 20. Jahrhunderts die rhythmisch-musikalische Erziehung als eine Methode, die unmittelbare Verbindung zwischen
Musik und Bewegung als `bewegte Plastik` körperlich darzustellen. Dieser künstlerische Ansatz war Teil eines
umfassenden Gesellschaftsentwurfes, ein sozialutopisches Experiment, geschaffen aus einer Suche nach dem neuen
Menschen. Im Zentrum der rhythmisch-tänzerischen Übungen stand die Idee der Ganzheitlichkeit, des harmonischen
Zusammenwirkens aller Kräfte. In „slave to the rhythm“ unternimmt der Choreograf Hermann Heisig den Versuch
einer körperlichen Annäherung an Dalcrozes Methode. Im Fokus steht dabei weniger die detailgenaue Rekonstruktion
der historischen Vorlagen, sondern vielmehr eine Konfrontation ganzheitlicher Körperideologien mit den fragmentierten
Wahrnehmungsmustern unserer Zeit. Heisig interessiert sich für den Punkt, an dem Harmonie totalitär wird, das Lebendige
mechanisch, oder auch der Rhythmus und die Dynamik einer Gruppe außer Kontrolle geraten. Gemeinsam mit vier TänzerInnen
begibt er sich auf die absurde Suche nach einer Lebensreformbewegung für das 21. Jahrhundert.
von und mit: Elpida Orfanidou, Pieter Ampe, Jessica Batut, Alma Toaspern, Hermann Heisig
Musik: Gunnar Wendel aka Kassem Mosse
Bühne und Kostüme: Marie Gerstenberger
Licht: Thomas Achtner
Produktionsleitung: Susanne Ogan
Dank an: Anne Zacho Søgaard, Dorothea Weise, Hanne Pilgrim, May Zarhy, Christina Themeli
Spieldaten:
19. - 22.4.2018 und 2. - 5.5.2018 Residenz / Schauspiel Leipzig
12. - 14.4.2019 Sophiensæle Berlin
27. + 28.4.2019 Erbstücke Festival, Festspielhaus Hellerau, Dresden
Eine Produktion von Hermann Heisig in Koproduktion mit Schauspiel Leipzig und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Gefördert aus Mitteln des Fonds Darstellende Künste und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
© Foto: Rolf Arnold
www.hermannheisig.net
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